In meiner mir mittlerweile recht liebgewonnen Sprachapp komme ich hin und wieder auch in die Verlegenheit, deutsche Grammatik erklären zu müssen.
Jetzt hab ich zwar Germanistik studiert und sogar die Literaturwissenschaften links liegen gelassen und stattdessen die Syntaxvorlesungen besucht (wieso einfach, wenn’s auch umständlich geht), aber ich würde Grammatik jetzt trotzdem nicht unbedingt als mein Spezialgebiet betrachten… Ich bin ja schon froh, wenn ich mir selbst den Unterschied zwischen Konjunktiv und Konditional klar machen kann – wobei ich regelmäßig versage, übrigens. Glücklicherweise nur in der Theorie. Also in der deutschen Theorie 😀 Fremdsprachen gelten nicht! 😀
Wenn ich nun also nach grammatikalischen Eigenheiten der deutschen Sprache gefragt werde, wird mir immer wieder mal vor Augen geführt, wie kompliziert unser Sprachsystem tatsächlich ist und ich habe mich schon öfter dabei ertappt, dass ich dachte, Deutsch ist deshalb nicht nur schwer zu lernen, es ist auch schwer, Deutsch als Ausgangssprache zum Erlernen einer “einfacheren” Sprache zu haben – man muss ja quasi die komplexeren Strukturen versimplifizieren. Das ist auch gar nicht immer so sehr einfach. Sei’s drum.
Eine dieser fiesen Eigenschaften deutscher Grammatik für Italiener ist zum Beispiel der Unterschied zwischen “ob”, “falls” und “wenn”. Und warum ist das eine grammatikalische Gemeinheit? Weil es im Italienischen genau ein Wort dafür gibt: se.
(Wobei es bei “wenn” gleich doppelt gemein ist, weil quando sowohl “wenn” als auch “wann” bedeuten kann – aber das ist ggf. Stoff für einen anderen Eintrag.)
Ich bin mir zwar ziemlich sicher, dass ich mit meinen stümperhaften, eher an Eselsbrücken erinnernden Erklärungsversuchen, irgendeine Ausnahme (davon gibt es im Deutschen schließlich genug) vergessen habe und alles andere als grammatikalisch korrekt formuliere, aber bisher kam eigentlich immer nur positives Feedback zurück. Also so ganz unbrauchbar können meine Erklärungen ja nicht sein – auch ohne pädagogisches Prädikat und dem ganzen Chichi… 😀 Dabei fällt mir oft selbst erst während dem Formulieren solcher Erklärungen überhaupt selbst auf, dass diese sprachlichen Feinheiten gar nicht mal so einfach zu vermitteln sind.
Spaßhalber will ich Euch deshalb einfach mal an solchen Ergüssen aus meinem verschwurbelten Köpfchen teilhaben lassen…. 😀
Hier also mein Versuch, einem italienischen Deutschlerner den Unterschied zwischen “ob”, “falls” und “wenn” zu erklären [an dieser Stelle bitte Tusch, Trommelwirbel und “Spektakulum-Spektakulum”-Rufe vorstellen]:
Mit “ob” drückt man ungewisse / unbestimmte Dinge aus, in der Regel leitet man damit einen Nebensatz ein, wenn man im Hauptsatz z.B. Zweifel zum Ausdruck gebracht hat. Sowas wie: [s.Abb.]
“Falls” leitet sich von “Fall” ab, also ‘caso’. Demnach wird es in Fällen benutzt, in denen man das italienische ’se’ durch ‘in caso che’ (im Fall dass) ersetzen kann: [s.Abb.]
“Falls” wird oft synonym zu “wenn” benutzt, wobei “wenn” anders als “falls” eine leichte Konnotation von Gewissheit hat. Wenn Du auf italienisch “quando” statt “se” sagen könntest, ist es auf deutsch “wenn”. [s.Abb.]
Usando l’app delle lingue di cui mi sono ormai affezionata, accade ogni tanto che devo cercare di spiegare la grammatica tedesca.
Sì, ho studiato la germanistica e pure trascurato la letteratura per invece prendere le lezioni sulla sintassi (perché non farmi la vita un po’ più difficile invece di facile, eh), e sempre non direi che la grammatica necessariamente è il mio campo di specializzazione… Anzi, sono già contenta quando riesco a fare capire me stessa la differenza tra il congiuntivo ed il condizionale – con cui regolarmente sbaglio peraltro. Fortunatamente solo con la teoria. Cioè la teoria tedesca 😀 Lingue straniere non valgono! 😀
Quando allora sono chiesta certe particolarità grammaticali della lingua tedesca, ogni tante volte prendo coscienza di quanto è complesso in realtà il nostro sistema linguistico e mi sorprendo a pensare che per questo motivo il tedesco non è solo difficile da imparare ma per lo stesso motivo è anche difficile per un madrelingua tedesco imparare una lingua più „semplice“ – perché si deve in un modo semplificare le complesse strutture di cui si è abituato. Mica è sempre facile questo. Sia.
Una delle nostre schifose particolarità grammaticali per gli italiani per esempio è la differenza tra “ob”, “falls” e “wenn”. E perché è una cattiveria? Perchè in italiano esiste soltanto una parole che può significare tutt’e tre in tedesco: se.
(In realtà “wenn” è anche una doppia trappola perché quando può significare sia “wenn” che “wann” in tedesco – questo comunque è contenuto per un altro articolo.)
Sono proprio sicura che, con le mie spiegazioni fatti con i piedi che comunque sembrano più delle regole di mnemonica, molto probabilmente comunque dimentico qualche eccezione (ne abbiamo abbastanze nel tedesco) e tanto non formulo in un modo grammaticalmente corretto, però finora il feedback è sempre stato positivo. Quindi non possono essere completamente inutili le mie spiegazioni – anche senza predicato pedagogico e tutta ’sta roba… 😀 Eppure realizzo spesso solo mentre sto spiegando che in realtà mica è facile dare una idea delle finezze linguistiche agli altri.
Tanto per fare allora vi voglio mostrare uno di questi miei profluvi nati nella mia testa incasinata…. 😀
Ecco, in su trovate la mia prova di spiegare la differenza tra “ob”, “falls” und “wenn” ad un italiano imparando il tedesco [a questo punto si immagina un rullo di tamburo e delle grida attestando un spettacolo straordinario per favore].
In caso di dubbi hättest Du auch eine Dir bekannte und sich inzwischen hervorragend autodidaktisch weitergebildete Sprachlehrerin aus Triggiano fragen können. 😉
“Ob” wird benutzt, wenn man eine “ja/ nein-Frage” indirekt wiedergibt. Also “Möchtest du einen Kaffee?” – “Ich möchte wissen, ob du einen Kaffee möchtest.” Du hast recht, dass da eine gewisse Unsicherheit mitschwingt. Das ist das Resultat aus der eigentlichen Fragestellung. Die Person kann mir “ja” oder “nein” antworten. Im Gegensatz dazu wird, wenn man eine Frage mit einem Fragepronomen (W-Frage) indirekt wiedergibt, das Fragewort verwendet. “Wie möchtest du deinen Kaffee?” – “Sag’ mir bitte, wie du deinen Kaffee möchtest.”
Beiden Nebensätzen ist gemein, dass das konjugierte Verb ans Ende gestellt wird. Noch so ein Unding für die armen Italiener! 😉
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Pass auf, was Du sagst, im Zweifelsfall komm ich da sogar drauf zurück hehe 😀
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Ach, und in die Liste hättest Du auch noch “als” aufnehmen können, das verwendet wird, wenn “quando” (wenn) in der Vergangenheit benutzt werden muss. Also statt “wenn ich nach Hause kam” – “als ich nach Hause kam”. Uuuh… hören wir lieber auf!
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Ahahahaa ja, es ist eine Endlosspirale 😀
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Ja, genau… am besten gar nicht damit anfangen.
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😀
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