Ein Abstecher nach Ferrara

Fahr nach Ferrara, haben sie gesagt. Es ist schön dort, haben sie gesagt.
Also tu’ ich, wie mir geheißen und fahre nach Ferrara – eine Stunde im Zug…kann man machen. Wo ich ja eh schon in der Gegend bin.

Schon die Strecke dahin war vor allem eins: neblig. Schade, denke ich so bei mir, aber da kann Ferrara nix für, also bleiben wir motiviert und neugierig.

Leider wurde meine Neugierde ein bisschen gedämpft. Als ich aus dem Bahnhof kam, war ich wie vom Donner gerührt – das sollte die Stadt sein, von der mir alle gesagt haben, sie sei so schön? Also einmal tief durchgeatmet und den Schildern in Richtung Zentrum gefolgt. Kann ja nur besser werden – ein netterer Empfang hätt’s trotzdem werden dürfen. Nun gut, jetzt ist es eben so.

Nach circa 15 Minuten ist man vom Bahnhof ins Zentrum gelaufen, der Weg dorthin? Unspektakulär! Und zwar so unspektakulär, dass das einzig nennenswerte, das mir passiert ist, der Roma war, der mit den Worten “Ciao Bella” seine Zigarettenschnorrerei einleiten wollte und den ich gekonnt ignoriert habe. Ich hab auf die harte Tour gelernt, dass auf ein “Ciao Bella” nie etwas Gutes folgt – früher oder später kommt die hässliche Fratze der Wahrheit ans Licht. (Ok, das ist übertrieben und auch absichtlich übertrieben – es lebe der Zynismus!)

Wie dem auch sei. Ich versuche nach Kräften das Wetter – das wohl am besten mit dem Wort “eklig” beschrieben werden kann – zu ignorieren und komme schließlich durch einen der etlichen Torbögen im Stadtzentrum an.

Ich kann nicht sagen, dass das Zentrum nicht spektakulär ist in seiner typischen Romagna-Struktur! Nein, das kann ich wirklich nicht sagen. Eine riesige Piazza erstreckt sich durch das Zentrum, die Architektur der Palazzi und Kirchen ist atemberaubend und die Galerien, die mich in Bologna schon so…ja, man kann’s ruhig so sagen…verzaubert haben, sind nicht nur echt schön und prägen das komplette Stadtbild, sie sind auch noch extrem praktisch in Anbetracht des einsetzenden Nieselregens. (Übrigens, Emiglia-Romagna, was ist das eigentlich mit diesen Vorhängen draußen an den Fenstern? Das ist mir in Bologna das erste Mal aufgefallen, dann in Ravenna, jetzt in Ferrara…woher die Tradition kommt, wär mal interessant herauszufinden. Mach ich vielleicht zu gegebener Zeit. Wenn’s aber jemand weiß, darf er mir gerne einen Kommentar da lassen!)

Es ist nicht so, dass das Zentrum hässlich wäre oder langweilig. Das wirklich nicht, aber irgendwie…packt es mich nicht. Was dagegen augenblicklich meinen Blick fesselt, sind die engen Gassen und Verbindungssträßchen im Stadtzentrum, die geradezu dazu einladen, sich zu verlaufen – ok, MICH zu verlaufen ;) Ein kleines bisschen kann man sich vorstellen, wie Ferrara wohl zu den Hochzeiten des römischen Reiches ausgesehen haben muss, als die Piazzen (oder Piazzas?) voller Marktstände und Rednerpodien waren. Ich schätze, das macht auch den hauptsächlichen Reiz der Stadt aus. Aber so richtig konnte sie mich trotzdem nicht fesseln. Vielleicht tue ich der Stadt unrecht. Aber es ist eben mein ganz subjektives Gefühl. Ich und Ferrara? Wir passen nicht zusammen. Auch wenn es hier die älteste Kneipe der Welt (gegründet 1435) gibt und eine der ersten Pizzerien überhaupt (hier gibt es nur zwei Pizzen; Margherita und Napoletana). Aber Liebe auf den ersten Blick ist ja auch kein Garant dafür, dass eine Beziehung hält – vielleicht muss sich unser Verhältnis langsam entwickeln?!

Vielleicht muss ich Ferrara nochmal eine Chance geben irgendwann… Aber unser erstes Date ist jedenfalls nicht so berauschend gelaufen. Mehr als ein Abschiedskuss (auf die Wange) wird wohl nicht drin sein, wenn ich in zwei Stunden den Zug zurück nach Ravenna nehme.

On a positive note:

  1. Die Leute scheinen mir hier sehr aufgeschlossen, zumindest was ich anhand meiner Erfahrung beim Piadina-Essen und später beim Aperitivo (um 15.30 Uhr wohlgemerkt, also um etliches “zu früh”, aber das war ein bisschen der Langeweile geschuldet) sagen kann. Smalltalk läuft.
  2. Ein Aperol-Spritz kostet sogar im Zentrum nur 3,50. In Ravenna habe ich an der Piazza del Popolo das Doppelte dafür bezahlt.
  3. Ich weiß, zwar durch Zufall, genau wie in Ravenna, aber immerhin, schon jetzt, wo das INPS ist, was für einen Umzug nach Italien gar nicht mal so ganz unwichtig ist.

 

 


Un Giro A Ferrara

Vai a Ferrara, mi hanno detto. È bella come città, mi hanno detto.
Allora faccio ciò che mi dicono e vado a Ferrara – un ora sul treno…si può fa’, dai. Visto che comunque sono in zona.

Mentre il viaggio si vede soprattuto una cosa: la nebbia. “Peccato” sto pensando ma questo comunque non è la colpa di Ferrara, dunque resto motivata e curiosa.

Purtroppo la mia curiosità viene delusa un po’. Uscendo la stazione sto folgorata – questa là deve essere la città di cui mi hanno tutti quanti detto che sia così bella? Allora, respiro profondamente e seguo i segni verso il centro. Può solo diventare meglio – un benvenuto più gentile mi poteva fare lo stesso. Vabbe, è così e basta.

Per arrivare al centro, dalla stazione ci vogliono circa 15 minuti. Il passaggio? Tutt’altro che spettacolare! E con „tutt’altro“ intendo che la cosa più spettacolare che ho visto è stato il rom che mi chiedeva una sigaretta, iniziando dire “Ciao Bella”, e che ho ben ignorato. Ho imparato in modo duro che un “Ciao Bella” non risulta mai in una cosa bella – prima o poi il brutto ceffo della verità viene visibile. (Ok, è esagerato ed è esagerato apposta – viva il cinismo!)

Comunque sia. Io do il mio meglio cercando ad ignorare il tempo – che è tutt’al più descritto come schifoso – ed eventualmente arrivo al centro, entrandolo su uno dei numerosi archi del portone che si trovano di là.

Non posso dire che il centro non fosse spettacolare con la sua struttura tipica romagnola! No, non si può dire questo davvero. Una piazza grandissima giunge per il centro, l’architettura dei palazzi e delle chiese è meravigliosa e le gallerie che anche a Bologna mi hanno già…sì, si puó tranquillamente chiamarlo così…incantate non sono solo veramente belle e caratterizzano il volto della città, ma sono anche molto pratiche quando, come ora, comincia a piovere. (A proposito, Emiglia-Romagna, cos’è sta cosa colle tende fuori le finestre? La prima volta ho visto una cosa del genere a Bologna, poi a Ravenna, adesso a Ferrara…sarebbe interessante da dove viene questa tradizione. Forse un altra volta me ne occuperò. Però se qualcuno lo sa, lasciatemi pure un commento!)

Non è che il centro fu brutto o noioso. Anzi, ma a me…non mi colpisce. Ciò comunque che cattura subito il mio occhio sono le piccole strade ed i viali nel centro che sono fatti per perdersi – va bene, per perderMI ;) Un po’ si può immaginare come dovrebbe stata Ferrara nei tempi dell’imperio romano quando tutte le piazze sono state piene di banchi del mercato e podi dell’oratore. Secondo me, è questo che emana il fascino della città. E sempre non mi ha davvero convinta. Forse faccio torto alla città. Ma è comunque il mio sentimento soggettivo. Io e Ferrara? Non siamo fatte per l’altra. Anche se qui si trova il locale più vecchia del mondo (fondato in 1435) ed una delle prime pizzerie mai (qui vendono sola la margherita e la napolitana). Però anche il colpo di fulmine non garantisce che un rapporto dura – forse il nostro rapporto si deve sviluppare piano piano?!

Forse mi conviene dare un’altra chance a Ferrara un giorno… Ma il nostro primo appuntamento non è esattamente stato una esperienza gratificante. Oggi resteremo al massimo con un bacio d’addio (sulla guancia) quando fra due ore avrò il treno verso Ravenna.

Cose positive:

  1. La gente mi sembra abbastanza aperta, per quanto lo posso dire dalle mie esperienze mangiando la piadina e dopo facendo l’aperitivo (alle 15.30 peraltro, quindi “troppo presto” grazie all’annoio). Due chiacciere si fanno.
  2. Un aperol spritz costa solo 3,50 anche nel centro. A Ravenna ho pagato il doppio in un bar alla piazza del popolo.
  3. Anche se è stato un caso, ma come a Ravenna, io già so dove si trova l’INPS – una delle cose abbastanza importante da capire il più presto possibile se uno si volesse trasferire.

10 Gedanken zu „Ein Abstecher nach Ferrara

  1. Herrlich ehrlich. Ich mag Posts, in denen auch mal gesagt wird, dass es nicht “sooo dolle” war. Es kann einem einfach nicht immer überall super gefallen. Ob es die Tagesform und das Wetter oder die Begegnungen waren… Egal. Städte liegen einem oder eben manchmal nicht.

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  2. also, ich finde die Bilder recht ansprechend. Ich mag enge Gassen. Warst Du mal in Ameglia? Da hat es mir gut gefallen, bis auf die Berge und den elend langen Weg zum Meer. Dort soll es auch einen freien Strand gegeben haben, den haben wir aber nicht gefunden, war wohl ein Geheimstrand. ;) Der Bezahlstrand hat uns zu viert umgerechnet 30 €(!) Eintritt plus Parkgebühr gekostet.

    Liebe Grüße, Claudia

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    1. Langer Weg zum Meer ist schon mal eh Ausschlusskriterium :D Nein, war da noch nicht, aber vielleicht komm ich ja mal noch vorbei – Tipps sind mir immer herzlich willkommen, auch wenn…s.v. :D
      Vielleicht hatte ich auch einfach nur nicht die passende Tagesverfassung für Ferrara ;) Mal sehn, vielleicht schau ich ja nochmal dort vorbei :D
      LG

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